Der Abschied vom Leben ist schwer. Daher ist es so wichtig am Ende des Lebens Begleitung und Zuwendung zu bekommen.
Wenn ein tauber Mensch schwer erkrankt ist, ist er in der Regel von Menschen umgeben, die seine Sprache – die Gebärdensprache nicht beherrschen. Kommunikation mit hörendem medizinisch-pflegerischem Personal ist oftmals sehr eingeschränkt und nur über Dolmetscher:innen möglich. Auch mit hörenden nicht gebärdensprachkompetenten Angehörigen ist die Kommunikation nicht immer einfach.
Umso wichtiger ist es, taube Hospizbegleiter:innen zu haben, die ehrenamtlich tätig sind. Sie unterstützen die Sterbenden und ihre Angehörigen. Sie übernehmen aber keine Pflege! Sie lassen sich von Problemen und Sorgen erzählen. Sie schenken Zeit und Aufmerksamkeit und sind einfach da. Angehörige können so mal Pause machen und andere Sachen erledigen, wie z.B. Einkaufen oder zum Friseur oder zur Sozialberatung gehen. Wenn ein Elternteil schwer erkrank ist, können Hospizbegleiter:innen mit den Kindern raus gehen, damit die Eltern Zeit für sich alleine haben. So können sie für taube Patient:innen und ihre Angehörigen eine wichtige Stütze sein. Sie können sich mit ihnen identifizieren und teilen eine gemeinsame Sprache. Auch für taube Angehörige eines gut hörenden Sterbenden können sie eine wertvolle Unterstützung sein.
Da das Angebot eines gebärdensprachlichen Hospizdienstes so wichtig ist, wird es ab November 2023 wieder einen Qualifizierungskurs für taube Hospizbegleiter:innen geben.
Die Ausbildung umfasst 100 Theoriestunden, die in Wochenendkursen mit Dolmetscher:innen stattfinden und 15 Stunden Praktikum. Der Kurs orientiert sich an den Vorgaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV). Es ist damit ein in ganz Deutschland anerkannter Kurs! Die Kursgebühren betragen 200 € und sind damit sehr günstig.
Wer Fragen zum Kurs oder zur Finanzierung hat, kann sich gern an Iris Feneberg unter: info@hospizakademie-nuernberg.de wenden.
Anmeldeschluss ist der 24.10.23. Nähere Infos befinden sich im Flyer.