Wer ist eigentlich, … Anuschka Ruszynski?:

Anuschka hat Deaf Studies und Palliative Care studiert und ist zertifizierte Kursleiterin im Bereich der Palliativmedizin und Palliative Care. Zudem unterrichtet sie multiprofessionelle und interdisziplinäre Teams zu diesen Themen. Anuschka befasste sich in ihrer Forschung vor allem mit der Perspektive und den Herausforderungen der Dolmetscher:innen in Settings mit schwerstkranken und sterbenden tauben Patient:innen und deren Angehörigen.

Hallo und herzlich willkommen zu Runde zwei von „Wer ist eigentlich, …?“, in der wir euch Personen vorstellen, die uns bei unserer Forschung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Heute wollen wir euch Anuschka Ruszynski vorstellen.

Für ihre Arbeit befragte sie sechs Gebärdensprachdolmetscherinnen nach ihren jeweiligen Erlebnissen und den Erfahrungen, Emotionen und Strategien, die aufkamen während und nach den Einsätzen. 

Palliativ- sowie Hospizsettings sind für Dolmetscher:innen aus diversen Gründen ein herausforderndes Feld. Doch gerade Kommunikation ist mit der wichtigste Teil der Arbeit der Palliativärzt:innen. Sie eröffnet den Zugang zum individuellen Erleben der Patient:innen und ermöglicht die Durchführung einer wirksamen Symptomkontrolle. Auch als Teil von Therapiemaßnahmen stellt Kommunikation einen unabdingbaren Teil der Behandlung dar und wird daher auch die „zweite Säule der Palliativmedizin“ genannt. Dolmetscher:innen sind in solchen Situationen somit ein unverzichtbares Hilfsmittel für Ärzte:innen und Patient:innen gleichermaßen, doch gleichzeitig stellen diese Dolmetschsituationen aufgrund der Bedeutung, die sie tragen, eine nicht zu unterschätzende Belastung dar. In ihrer Forschung konzentriert sich Anuschka auf die folgenden acht Fragen:

  • Welche Belastungen werden im Rahmen eines solchen Dolmetschauftrages erlebt?
  • Fallen die Herausforderungen unterschiedlich aus, je nachdem, ob der Auftrag nur einen bis wenige Termine umfasst oder aber die Dolmetscher:innen den gesamten Krankheitsverlauf der Patient:innen miterleben?
  • Welche Bedarfe, welche Bedürfnisse haben Dolmetscher:innen, die in einem palliativmedizinischen Setting arbeiten?
  • Auf welche Ressourcen und Strategien konnten die Gebärdensprachdolmetscher:innen zurückgreifen, um den Auftrag fachlich, persönlich und emotional durchführen zu können?
  • Wie erleben sie die anderen Akteur:innen, wie z. B. die Ärzte:innen, die Pflege, die Angehörigen, im Umgang mit bzw. in ihrer Haltung gegenüber den schwerstkranken und sterbenden tauben Menschen? Was berichten sie zum Thema „Zusammenarbeit“?
  • Welche Strukturen empfinden sie förderlich, welche hinderlich?
  • Wie definieren Gebärdensprachdolmetscher:innen „gutes Dolmetschen“ in der Palliative Care?
  • Besteht Interesse an Fortbildungen zum Thema „palliative Care“? Welche Themen und Inhalte sollten diese umfassen?

Falls ihr jetzt neugierig geworden seid, laden wir euch herzlich zu Anuschkas Vortrag zum Thema „Dolmetschen im palliativmedizinischen Setting“ im Rahmen unserer Vortragsreihe am Mittwoch, den 13. Juli um 18:30 Uhr nach Landshut in den Raum G012 oder online über Zoom ein. 

Die Zugangsdaten für Zoom lauten:

https://haw-landshut-de.zoom.us/j/83544351604?pwd=U3BEWmlESk1ZV0RGeS9NQ0hhYTU5UT09

Meeting-ID: 835 4435 1604

KennCode: DeafPal

Weitere Informationen zu unserer Vortragsreihe findet ihr in unserem Blog im Artikel „Sommer, Sonne, Vortragsreihe“. 

Wir freuen uns auf euch!